Positionierung von Hornsubwoofern

Maximale Klangqualität durch optimale Aufstellung

Positionierung von Hornsubwoofern

Hornsubwoofer sind die erste Wahl, wenn es um kraftvolle, präzise und weitreichende Basswiedergabe geht. Besonders bei großen Veranstaltungen und Open-Air-Events zeigen sie ihre Stärken, indem sie tiefe Frequenzen effizient und druckvoll übertragen. Doch um das volle Potenzial eines Hornsubwoofers auszuschöpfen, ist die richtige Positionierung essenziell. Da unsere Subwoofer nicht fliegbar sind, konzentrieren wir uns in diesem Artikel ausschließlich auf die Aufstellung am Boden (Ground Stacking) und die optimalen Techniken für die maximale Klangwirkung.

Anordnung und Abstände zwischen Subwoofern

Die optimale Anordnung von Hornsubwoofern ist entscheidend für maximale Effizienz, tiefreichenden Bass und eine gleichmäßige Schallverteilung. Besonders wichtig ist dabei die enge Platzierung der Subwoofer. Im Gegensatz zu anderen Subwoofer-Typen profitieren Hornsubwoofer stark davon, möglichst dicht nebeneinander aufgestellt zu werden.
Durch die Zusammenführung der Hornmünder entsteht eine größere effektive Hornmundfläche, die tiefe Frequenzen effizienter abstrahlt, da die Schallenergie auf eine größere Fläche verteilt wird. Dies steigert nicht nur den Gesamtschalldruck, sondern erhöht auch die Effizienz jedes einzelnen Subwoofers.

Ein Bild welches ein monocluster von Subwoofern vor einer Bühne zeigt
Ein Bild welches ein monocluster von Subwoofern vor einer Bühne zeigt
Zahnlücken Aufstellung
Um eine breite Fläche oder Menschenmenge homogen zu beschallen, kann ein sogenanntes Zahnlückensystem angewendet werden. Dabei werden mehrere Subwoofer, typischerweise in Gruppen von 3 bis 6 Einheiten, zu Clustern angeordnet. Zwischen diesen Clustern wird ein Abstand von 3 bis 6 Metern eingehalten, bevor ein weiteres Cluster mit der gleichen Konfiguration folgt. Dieses Muster wird über die gesamte gewünschte Beschallungsfläche hinweg wiederholt.
Ein Bild welches die Zahnlücken Aufstellung von Subwoofern zeigt
Ein Bild welches die Zahnlücken Aufstellung von Subwoofern zeigt
Back Fired Aufstellung
Die Back-Fired-Aufstellung ermöglicht eine homogene Bassabdeckung für tief gestaffelte Publikumsmengen, indem mehrere Subwoofer-Reihen hintereinander aufgestellt werden, die alle nach vorne abstrahlen. Der Schlüssel zu dieser Konfiguration liegt in präzisen Delay-Einstellungen, die dafür sorgen, dass die Schallwellen aller Reihen zeitlich korrekt zusammengeführt werden. Dadurch entsteht eine kohärente, gebündelte Schallenergie, die eine gleichmäßige Bassverteilung über große Entfernungen sicherstellt und Pegelverluste im hinteren Publikumsbereich minimiert.
Die hinterste Subwoofer-Reihe dient als Referenzpunkt für die Delay-Berechnungen. Subwoofer-Reihen, die näher am Publikum liegen, erhalten ein Delay, das proportional zur Distanz zwischen den Reihen berechnet wird. Die Verzögerungszeit ergibt sich aus der Formel:
Delay (in ms) = Abstand (in m) ÷ 343 × 1000, wobei 343 m/s die Schallgeschwindigkeit in Luft ist.
Beispielsweise führt ein Abstand von 3 Metern zu einem Delay von 8,75 ms für die vordere Reihe. Diese zeitliche Abstimmung stellt sicher, dass die Schallwellen aller Reihen phasenkohärent auf das Publikum treffen, wodurch der Schalldruck maximiert und Interferenzen minimiert werden.
Ein Bild welches die Back Fired Aufstellung von Subwoofern zeigt
Ein Bild welches die Back Fired Aufstellung von Subwoofern zeigt
Monocluster Aufstellung
Ein Monocluster beschreibt die zentrale Anordnung mehrerer Subwoofer in einem einzigen, eng gebündelten Cluster, das typischerweise in der Bühnenmitte vor dem Publikum platziert wird. Ziel dieser Konfiguration ist es, eine gleichmäßige und druckvolle Bassabstrahlung über die gesamte Beschallungsfläche zu erreichen, ohne dass es zu Phasenauslöschungen oder Überschneidungen kommt, wie sie bei der links-rechts-Aufstellung häufig auftreten.
Im Vergleich zur links-rechts-Aufstellung bietet ein Monocluster mehrere Vorteile. Es entstehen keine Kammfiltereffekte, da destruktive Interferenzen zwischen den Subwoofern vermieden werden. Zudem wird der Bassbereich gleichmäßiger über die Fläche verteilt, ohne typische Auslöschungszonen die meistens direkt vor der bühne auftreten. Die gebündelte Abstrahlung sorgt für eine stärkere und fokussiertere Bassleistung, da weniger Energie durch Interferenzen verloren geht. Ein Monocluster ist daher die ideale Wahl, wenn ein homogenes Bassfundament ohne Phasenkonflikte gefordert ist und die Bühne ausreichend Platz für diese zentrale Anordnung bietet

Boundary-Loading-Effekt

Eine Zeichnung von unserem H2101 in einer Ecke eines Raumes
Eine Zeichnung von unserem H2101 in einer Ecke eines Raumes
Der Boundary Loading Effekt beschreibt den Einfluss von Wänden oder anderen festen Oberflächen auf den Schall, der von einem Lautsprecher erzeugt wird. Dieser Effekt tritt auf, wenn der Subwoofer in der Nähe einer Wand oder einer anderen Reflektionsfläche positioniert wird. In dieser Konstellation wird der Schall durch die Wand reflektiert, wodurch die Schallwellen des Subwoofers verstärkt werden. Dies kann positive Auswirkungen auf den Klang haben, insbesondere im Bassbereich.
Jedoch sind auch negative Auswirkungen zu beachten. Ein zu naher Abstand zur Wand kann zu unerwünschten Resonanzen führen, bei denen bestimmte Frequenzen überbetont werden und der Klang unsauber oder verzerrt wirkt. Zudem kann die Wandreflexion eine Phasenverschiebung der Schallwellen erzeugen, was den Bass weniger präzise und weniger definiert erscheinen lässt. Besonders bei höheren Lautstärken können diese Effekte die Klarheit des Klangs beeinträchtigen. Außerdem kann die Positionierung des Subwoofers in der Nähe von Wänden oder Ecken die Flexibilität bei der Wahl des Standorts einschränken.
Um den Boundary Loading Effekt optimal zu nutzen, sollte der Abstand des Subwoofers zur Wand genau beachtet werden. Eine Faustregel besagt, dass der Abstand etwa ein Viertel der Wellenlänge der tiefsten Frequenz betragen sollte, die der Subwoofer wiedergibt. Dies bedeutet, dass bei einem Subwoofer, der Frequenzen ab etwa 40 Hz wiedergibt, der Abstand zur Wand etwa 2,1 Meter betragen sollte. In der Praxis empfiehlt es sich jedoch, verschiedene Abstände auszuprobieren, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Der ideale Abstand variiert je nach Raumakustik und Subwoofer-Design. Durch Testen unterschiedlicher Positionen lässt sich der Boundary Loading Effekt optimal nutzen und der Bass präzise und kraftvoll wiedergeben.

Berücksichtigung des Veranstaltungsortes

Die richtige Positionierung eines Hornsubwoofers ist entscheidend, um die volle Leistung und Klangqualität auszuschöpfen. Eine zentrale Platzierung nahe an festen Flächen, kombiniert mit Techniken wie Ground Stacking oder Array-Formationen, sorgt für maximalen Bassdruck und eine gleichmäßige Verteilung. Mit sorgfältiger Planung und präziser Abstimmung kannst du sicherstellen, dass dein Hornsubwoofer das Publikum beeindruckt – unabhängig von der Größe des Veranstaltungsorts.
Ein Bild welches eine Menschenmenge vor einer Bühne zeigt
Ein Bild welches eine Menschenmenge vor einer Bühne zeigt